Kroatien mit Kleinkind- unser erster Familienurlaub im Sommer

Wir sind aus dem Urlaub zurück, unserem ersten Sommerurlaub mit Kleinkind! Hinter uns liegen 14 schöne und intensive Tage im Vitality Hotel Punta auf der Insel Mali Losijn in Kroatien. Dem Ort, wo das Meer so klar und türkis ist wie es nur sein kann. 

In diesem Blogartikel nehme ich dich auf meinen persönlichen Rückblick zum Urlaub mit.

Die Planung

Ein Hotelurlaub war zunächst nicht geplant. In den vergangenen zehn Jahren haben wir keinen Urlaub (außer Skiurlaub) an nur einem Ort verbracht. Ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel.“ wurde nach spätestens fünf Tagen der Ort gewechselt, wenn wir alles entdeckt hatten.

Eigentlich war eine Autoreise nach Kroatien mit Halt in Österreich und Slowenien ins Auge gefasst, die eine Mischung aus Camping und Pensionsurlaub werden sollte. Doch was mit M. als Baby in Australien (lese HIER Teil 1 und HIER Teil 2) noch machbar war, gestaltet sich mittlerweile immer schwieriger: Unser kleiner Mann ist ein echter Wirbelwind, der viel Bewegung braucht und auf dem man immer ein oder besser zwei Augen werfen muss. Eine Sekunde nicht aufgepasst und er hat sich die nächste Dummheit ausgedacht. Zudem ist er auf seinen kleinen Beinchen zwischenzeitlich richtig schnell und wendig. Immer auf Achse sein zu wollen, macht lange Autofahrten mit ihm zu einem Drahtseilakt, der mal gut und mal zur Nervenzerreißprobe werden kann.

Unser einst leicht zufrieden zu stellendes Baby ist nun zu einem Kleinkind gereift, das Bewegung, Aufmerksamkeit und feste Strukturen einfordert.

Die immerhin über 1100 km bis Kroatien und ein mit Kinderwagen, Campingzeug plus Gepäck überladener VW Golf Plus ließen immer größere Zweifel in mir aufkommen, ob der Urlaub die ersehnte Entspannung bringen würde. 

Drei Wochen vor Reisebeginn entschieden wir uns gegen den ursprünglichen Plan und für die Buchung einer Pauschalreise. Obwohl wir nicht die größten Fans von Hotelurlauben sind, sprachen in unseren Augen diese Vorteile in der aktuelle Situation dafür: 

  • Hotelzimmer : Möglichkeit, M. räumlich zu begrenzen
  • Verpflegung
  • kürzere An- und Abreise
  • keine Autos auf der Hotelanlage: M. kann selbst laufen.
  • Spielkameraden für M.
  • alles fußläufig erreichbar
  • klimatisiertes Zimmer
  • Pool
  • Meernähe
  • kurzfristige Buchung

Das Hotel

Kurze Fakten zum Vitality Hotel Punta:

  • Vier Sterne- Hotel an der kroatischen Adriaküste
  • 3 Restaurants, 5 Bars
  • Infinity Pool, Indoor- Pool, Kinderpool
  • Felsiger Badebereich
  • Fitnessstudio, Tennisplätze, Fitnesskurse
  • bei google: 4,6 Sterne bei 931 Bewertungen (Stand: 3.8.19)
  • Buchung über www.urlaub.check24.de (Reiseveranstalter: TUI)

Lage 

In Veli Losijn kommt schnell Urlaubsfeeling auf.

Das Hotel liegt zwischen den den zwei verträumten Fischerdörfern Mali Losijn („kleines Dorf“) und Veli Losijn („großes Dorf“) befindet. Lustigerweise ist das „kleine Dorf“ größer als das „große Dorf“. Veli Losijn erreichten wir innerhalb weniger Gehminuten. Es ist ein malerisches Urlaubsörtchen  mit einem kleinen Hafen im Zentrum. Es liegt perfekt, um mittags mal eben in den Supermarkt zu springen oder abends noch ein Radler trinken zu gehen. Manchmal haben wir M. sogar einfach so ohne Kinderwagen mitgenommen. Er ist dann selbst gelaufen oder wir haben ihn stückweise auf dem Arm getragen. Mali Losijn erreicht man über einen herrlichen Küstenweg innerhalb von 30 Gehminuten. Hier ist das Angebot etwas größer.

Als Großstadtmenschen haben wir die Ruhe hier richtig genießen können.

Reise

Die Anreise zum Hotel war angenehm und kurzweilig. Mit einem „Zug zum Flug- Ticket“ ging es im ICE zum Frankfurt Airport. Wusstest du, dass es ein Extra- Kinderabteil im ICE mit viel Platz für Kinderwagen und Gepäck gibt? Wir nicht und waren positiv überrascht. (Es kam auch sehr gelegen, da in unserem Abteil ein Notfall war und wir so für die Rettungskräfte aus dem Weg waren.)

Den Kinderwagen konnten wir bis kurz vor Einstieg mitnehmen und haben ihn danach direkt wiederbekommen.

Der Flug war 1:10 Std lang. M, saß mit einem Verlängerungs- Anschnallgurt auf meinem Schoß. Im Vergleich zu unseren Flügen nach Australien war es viel schwieriger, ihn bei Start und Landung ruhig zu halten. Zeitweise hat er sich richtig gewunden und nicht verstanden, warum er sitzenbleiben muss. Zum Glück saßen hinter uns zwei Kinder, die ihn mit Keksen versorgt haben. Am Flughafen warteten bereits TUI- Mitarbeiterinnen auf uns, die uns zu unserem Taxi begleitet haben. Leider gab es keinen altersgerechten Kindersitz für M., nur eine Sitzerhöhung für ältere Kinder. Mit dem Taxi sind wir nach einer halben Stunde auf die Fähre nach Cres und danach noch etwa zwei Stunden zum Hotel gefahren.

M. fand vor allem die Fahrt auf der Fähre sehr spannend. Im Auto ist er dann vor lauter Erschöpfung auf meinem Arm eingeschlafen und auch ich konnte die Augen zumachen. 

Der erste Eindruck vom Hotel war sehr gut. Unser Zimmer war geräumig, sauber und modern eingerichtet. Als ich die Vorhänge zur Seite zog und die Tür zum Balkon öffnen wollte, stellte ich  jedoch enttäuscht fest, dass wir ein Zimmer ohne Balkon erwischt hatten. Wir entschieden uns zurück zur Rezeption zu gehen und nach einem mit Balkon zu bitten. Wir hatten Glück und bekamen ein anderes Zimmer mit einem atemberaubenden Blick auf den Infinity- Pool und das Meer. Unsere Zimmernachbarn waren sicherlich irritiert als ich quiekend vor Freude auf dem Balkon herumgesprungen bin. 

Bei dem Ausblick fiel er mir leicht, auch im Urlaub früh aufzustehen.

Das Zimmer hat sich auch im Nachhinein noch als gold wert herausgestellt: Morgens begrüßte uns ein wunderschöner Sonnenaufgang in den tollsten Farben. Abends konnten wir dem Untergang der Sonne zusehen und die Musikband an der Poolbar hören. Das war eine unglaublich schöne Atmosphäre.

Jeden Abend erwartete uns ein perfekter Sonnenuntergang.

Essen 

Im Hotel wurden wir mit Halbpension verpflegt. Schon im Vorfeld habe ich befürchtet, dass das Buffetessen mit M. nicht ganz einfach werden würde. Das erste Frühstück ging auch mächtig in die Hose: Wir fanden einen Tisch auf der Terrasse. Es war viel los, sodass M. in dem riesigen Speisesaal nicht laufen konnte, sondern auf unserem Arm bleiben musste. Wir waren scheinbar zur prime time da und so brauchte alles etwas länger. M.begann schon nach kurzer Zeit unruhig zu werden und in seinem Kinderstuhl herumzuturnen. Wir versuchten erst, ihn auf dem Boden vor unserem Tisch spielen zu lassen, doch schnell wurde es ihm zu langweilig und er begann, wegzulaufen. Auf unserem Schoß pfefferte er dann zuerst den Porzellan- Salzstreuer auf den Boden, der in tausend Teile zersprang, bevor er an der Tischdecke riss und alle Tassen und Gläser umkippten. Von den Nachbartischen ernteten wir verständnislose Blicke. Ich entschuldigte mich noch schnell beim Kellner für das Schlachtfeld bevor wir das Frühstück mit nur halb gefüllten Mägen verließen.

Schnell fanden wir die perfekten Essenszeiten, in der weniger los war. Wir verzichteten auf die Terrasse und setzten uns von nun an in den Speisesaal in eine ruhigere Ecke. Am Buffet teilten wir uns auf. Während einer von uns mit M. schon mal einen Tisch plus Kinderstuhl besorgte, holte der andere Salat für alle. Zum Essen bekam M. einen Saft, mit dem er erstmal beschäftigt war. Gut war auch, wenn andere Kinder oder kinderliebe Menschen um uns herum saßen, denen M. zuwinken konnte. An besonders unruhigen Tagen kamen auch mal Kleinkindervideos auf YouTube zum Einsatz. 

Es war besonders schön zu sehen wie M. von Tag zu Tag länger in seinem Stühlchen sitzen konnte. Auch wir wurden entspannter und ließen ihn auch mal ein bisschen vor sich hin knüttern.

Kurz zum Essen selbst: Es gab eine große Auswahl mit den verschiedensten Speisen. Vor allem Fischliebhaber kamen auf ihre Kosten. Alles frisch und liebevoll angerichtet. Das Frühstück war besonders gut. 

Freizeit

Wer verschläft denn hier das traumhafte Panorama?

Meinen Tag startete ich im Sinne meiner Morgenroutine (lese HIER) mit einer Sporteinheit. Besonders schön war es morgens an der Küste zu laufen, wenn es noch nicht zu heiß war. An dem einzigen Regentag erwischte mich beim Laufen ein Gewitter, sodass ich mein Training kurzerhand nach drinnen auf das Laufband verlegt habe. Tagsüber wanderten wir mit M. in der Babykraxe an der Küste entlang, badeten oder spazierten nach Mali. Leider erst am Ende des Urlaubes entdeckten wir in Veli einen Strandabschnitt mit etwas Sand, in dem M. mit anderen Kindern spielen konnte.

Mit Freunden, die uns für ein paar Tage besuchten, liehen wir uns Stand Up Paddling- Boards aus und testet unseren Mut, beim Klippen springen. Auf einer Schiffstour fuhren wir zu einer der kleinen Insel “Susak” mit Sandstrand. Da der Wellengang sehr stürmisch war, musste sich M. auf der Rückfahrt dreimal übergeben – leider auf mich. Einen Tag besuchten wir den zu einem Campingplatz gehörenden Wasserpark Cikat, was vor allem für M. sehr schön war.

Manche Felsensprünge waren eine echte Mutprobe für mich.

Martin spielte dreimal auf den hoteleigenen Plätzen, Tennis. Jeden Tag gingen wir mit M. ins Meer oder in den Pool. Anfangs war ihm das Wasser noch etwas unheimlich und er klammerte sich wie ein Äffchen an mich. Schnell gewöhnte er sich daran und war am Ende fast nicht mehr aus dem Pool herauszubekommen. 

M. hat es im Wasser von Tag zu Tag besser gefallen.

M. Mittagsschlaf haben wir entweder im klimatisierten Hotelzimmer verbracht (und selbst die Chance für ein kleines Mittagsschläfchen oder ein bisschen lesen, schreiben, etc. genutzt) oder haben ihn einfach im Kinderwagen schlafen lassen, wenn wir unterwegs waren.

Meine Must Haves für einen Sommerurlaub mit Kleinkind:

  • Schwimmwindeln (da vor Ort teuer oder schwer zu bekommen)
  • Schwimmflügel für Kleinkinder (zwar darf man die Kleinen am Wasser nie aus den Augen lassen, aber so kann man sie auch mal loslassen.)
  • Wasserschuhe für Kind (kein Ausrutschen am Pool) und Eltern (leichterer Einstieg ins Meer wegen der vielen Steine)
  • Babykraxe, wenn ihr gerne wandert (Wir haben die Deuter Kid Comfort Air Kindertrage und sind sehr zufrieden damit.)
Mit der Babytrage kann ich M. selbst als kleine Frau problemlos auf dem Rücken tragen. Mit ihr kommen wir an Stellen, die der Kinderwagen nicht erreichen würde. M sitzt übrigens total gerne darin.

Fazit

Kroatien, Hotel und Lage: super. Preis- Leistungsverhältnis trotz Ferien: gut. Pauschalreise: in Ordnung.

Es war eine ungewohnte Erfahrung, im Urlaub 14 Tage an einem Ort zu bleiben. Zwar habe ich mich nach einer Woche nicht gelangweilt, aber nach einer Woche wäre ich am liebsten weitergereist. Wenn ich im Nachhinein darauf blicke, wird mir klar, dass der Schwerpunkt der Reise einfach ein anderer als wie sonst gewohnt war: Während es weniger um das Erkunden der Gegend und das Erleben von „Abenteuern“ ging, war sie eine Auszeit vom Alltag. Frei von alltäglichen Verpflichtungen wie putzen, einkaufen und kochen und raus aus unserer eingespielten Routine, konnten wir uns wirklich Zeit füreinander nehmen und Raum für Neues schaffen. Sie war so viel intensiver als wir es meist im Alltag und selbst am Wochenende schaffen. Auch als Paar hat uns die freie Zeit insoweit gut getan, dass unsere Gespräche viel weniger abgehakt waren und wir ausführlicher über Dinge sprechen konnten, die sonst oft untergehen. So haben wir beispielsweise die ersten Planung für unsere Hochzeit nächstes Jahr gemacht. 

Trotzdem werde ich kein großer Fan von Pauschalreisen. Lieber reise ich individueller und bleibe ein bisschen mehr für mich. Allerdings finde ich unsere Entscheidung für eine Pauschalreise auch im Nachhinein noch richtig. Insgesamt war der Urlaub zwar an die Bedürfnisse eines Kleinkindes angepasst, aber dennoch eine gute Mischung aus Kinder- und Erwachsenensachen. Wir drei  hatten viel Spaß miteinander und konnten alle auf unsere Kosten kommen. Das Vitality Hotel Punta auf der Insel Mali Losijn kann ich ohne Einschränkungen empfehlen, wenn ihr einen Ort sucht, an dem Kindern sehr freundlich begegnet wird, sie aber nicht zum absoluten Zentrum gemacht werden. 

Die Zeit zu dritt war schön und intensiv. Auch, wenn Urlaub mit Kleinkind nicht wirklich Entspannung bedeutet. 😉

Wenn du weitere Fragen zu dem Urlaub, schreib mir gerne hier einen Kommentar in die Kommentarfunktion

Ich wünsche dir eine wundervolle Woche! Deine Lilly

2 Kommentare bei „Kroatien mit Kleinkind- unser erster Familienurlaub im Sommer“

  1. Ich freu mich sehr, dass ihr einen entspannten Urlaub hattet. Schön, dass ihr gesund und munter wieder zu Hause seid. Bis ganz bald mal wieder, LG, Jessi :*

    1. Danke, liebe Jessi! 😘 Freu mich, die kleine Maus bald wiederzusehen!😍

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