Lagerkoller- wie wir ihn vermeiden

Er präsenter, denn je: der Lagerkoller. 

Wir sind rund um die Uhr zu Hause. Nur für das Nötigste verlassen wir das Haus. Unsere Freizeit verbringen wir mit den Menschen, mit denen wir zusammenleben. Grenzen zwischen dem Arbeits- und Familienleben verschwimmen immer mehr.

Das Corona- Virus hat uns alle fest im Griff. Während uns die Entschleunigung auf der einen Seite gut tut, unsere Kreativität beflügelt und uns Aufgaben angehen lässt, die wir schon länger vor uns hergeschoben haben, ist der Lagerkoller nicht weit weg. 

Doch wie können wir diesen vermeiden? Hier sind meine sieben Tipps, die mir dabei helfen. 

Tipp 1: Dem Tag eine Struktur geben

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, denn Gewohnheiten vereinfachen unsere Leben. Doch gerade sind wir alle weit von unserem Alltag entfernt. Umso wichtiger ist es eine neue Tagesstruktur zu finden, die für uns gut funktioniert und Sicherheit gibt. Ich stehe dazu täglich zur selben Zeit auf und gehe zu einer ähnlichen Zeit ins Bett. Nachmittags mache ich eine Kaffeepause und gegen 18 Uhr starten wir unseren abendlichen Spaziergang. 

Damit auch der Tag am Wochenende, nicht einfach so dahin pläschert, ist es sinnvoll , sich am Vortag eine Liste mit Zielen oder Aktivitäten für den nächsten Tag zu machen und Zeitfenster für deren Erledigung festzulegen. Was muss und möchte ich heute schaffen? Dieser muss nicht in allen Details geplant sein und darf Spielraum lassen. Vielmehr soll es um eine Orientierung gehen.

Tipp 2: Sport treiben

Sport ist wichtiger, denn je. Er hält uns fit und stärkt so unsere Abwehrkräfte. Außerdem setzt er Endorphine frei und lässt uns so leichter und gestärkter durch den Tag gehen. Neben Laufen, Fahrradfahren und Inline skaten an der frischen Luft gibt es auch online viele gute Videos für alle Fitnesslevels. Hier habe ich dir bereits einige meiner Lieblings- Fitnessvideos zum Thema vorgestellt. 

Tipp 3: Ziele setzen und reflektieren

Ich nutze die Zeit der Abgeschiedenheit, um die letzte Zeit revue passieren zu lassen und zu reflektieren. Was lief gut? Was eher schlecht? Was nehme ich mir für die nächste Zeit vor? 

Für mich ist es hilfreich, mir für jeden Monat Ziele zu überlegen und diese schriftlich festzuhalten. Am Ende von diesem reflektieren ich dann, was ich davon umgesetzt habe, wie es lief oder warum es vielleicht nicht geklappt hat. Dasselbe mache ich auch am Anfang und Ende jedes Jahres.

Während im Alltag viele Dinge an uns vorbei zu rauschen scheinen und wir uns seltener die Zeit nehmen, über etwas Vergangenes tiefer nachzudenken, ist Corona nun die Chance, um auch mal in unserem Inneren aufzuräumen und eine neue Struktur festzulegen. 

Tipp 4: Spazieren gehen

Oftmals unterschätzt und doch Balsam für die Seele: der Spaziergang. Spazieren zu gehen hat viele weitere Vorteile. Doch in Zeiten von #stay at home ist es vor allem das beste Mittel gegen schlechte Laune und Lagerkoller. Es lüftet den Kopf und erdet. 

Auch Steve Jobs, der zu den erfolgreichsten Unternehmer der Welt zählt, liebte lange und ausgedehnte Spaziergänge. Die besten Ideen kamen ihm scheinbar in der Natur. 

Gerade ist der Spaziergang nicht aus meinem Alltag wegzudenken. Die viele Sonne trägt natürlich dazu bei, dass es uns aus dem Haus in den Wald zieht. Auch nach Corona möchte ich den Spaziergang als Routine im Alltag etablieren. 

„Gehen ist des Menschen beste Medizin.“ (Hippokrat) 

Tipp 5: Nähe und Distanz ausbalancieren

Family time will geübt sein. So schön es ist, unsere Lieben den ganzen Tag um uns herum zu haben, kann es auch manchmal ganz schön anstrengend sein. Hier empfehlt es sich eine gute Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. Mit Kindern ist das natürlich nicht ganz einfach. Wie soll ein Zweijähriger verstehen, dass Mama gerade eine Auszeit braucht? Wenn ich merke, dass es mir zu viel wird, schnüre ich mir die Laufschuhe und setze ich den kleinen Mann in den Thule Joggingbuggy (Ich liebe ihn!). Die frische Waldluft tut uns dann beiden gut. Auch den kleinen Mann beim Papa zu lassen und alleine einkaufen zu gehen, ist für mich eine kleine Auszeit. 

Genauso ist es auch in der Beziehung: Eine gute Mischung aus abendliche Zeit gemeinsam und auch mal nur für sich zu sein, lässt uns harmonisch durch diese Zeit gehen.

Tipp 6: Dankbar sein mit dem Dankbarkeitstagebuch

Der Begriff mag erst einmal sehr spirituell klingeln. Doch besonders jetzt kann er uns dabei unterstützen, den Blick auf das Positive nicht zu verlieren.

So steht  beispielsweise in meinem Dankbarkeitstagebuch von gestern:

  • Ich bin dankbar für die Sonne und den blauen Himmel.
  • Ich bin dankbar für den leckeren Latte Macciato, den ich heute getrunken habe. 
  • Ich bin dankbar wie stolz mein Sohn war als er es geschafft hat, an einem Seil die Rutsche hochzuklettern. 

Anfangs fühlt sich die Dankbarkeitspraxis seltsam an an. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, die Dankbarkeit nicht nur aufzuschreiben, sondern sie wirklich zu fühlen. So für die scheinbar ganz banalen Dinge des Alltags glücklich und dankbar zu sein. Gerade jetzt merken wir wie viele Selbstverständlichkeiten nicht mehr selbstverständlich sind. 

Tipp 7: Social media – Energiefresser eliminieren

Erwischst du dich momentan auch häufiger mit deinem Smartphone in der Hand? Wie du nur eben etwas nachschauen wolltest und dann vom einem zum anderen gekommen bist…? Dann geht es dir so wie mir.

Um meinem Smartphone und social media- Konsum einzuschränken, habe ich mir daher vorgenommen, mich in Instagram und co nur noch einmal am Tag einzuloggen. Überhaupt möchte ich die Isolation nutzen, um es weniger in die Hand zu nehmen. Ich möchte mehr im Hier und Jetzt zu leben, indem ich mich immer wieder daran erinnere.


Diese Wochen werden nicht spurlos an uns vorbeigehen. Es wird danach anders sein. Besser oder schlechter? Jedenfalls anders. Lass uns gemeinsam das Beste daraus machen! Bleib gesund und positiv! Deine Lilly

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