4 Tipps für deine Vorbereitung auf den Jakobsweg

Den Rucksack zu packen und auf dem Jakobsweg zu pilgern kann ein unglaublich tolles Abenteuer werden. Du planst deine erste Pilgerreise? Dann helfen dir diese vier nützlichen Tipps für deine Vorbereitung.

Inhaltsverzeichnis

1. Strecke

Als Erstes suchst du dir deinen Pilgerweg aus. Wichtige Fragen, die du dir dabei stellen solltest:

  • Dauer: Wie viele Tage stehen mir zur Verfügung?
  • An- und Abreise: Wie und wie lange möchte ich an- und abreisen (Zug, Flug, Auto)?
  • Anspruch: Wie ist meine konditionelle Verfassung?

Auf der besonders übersichtlichen Homepage von Wanderkompass bekommst du eine Reihe an Vorschlägen. Hier findest du auch wichtigen und nützlichen Infos zu den Pilgerwegen. Bei allen Pilgerungen erhält du auch einen Eindruck vom Streckenprofil. So kannst du gut einschätzen, ob die Etappen für dich zu realisieren ist. Dabei solltest du bedenken, dass du einen Rucksack mit einem nicht unwesentlichen Gewicht dabei hast. Besonders auf den ganzen Tag gesehen, wird er dich deutlich langsamer machen als ohne.

Quelle: www.wanderkompass.de

Für meine erste Pilgerung habe ich mich letztes Jahr für den Mosel Camino entschieden, da ich die Moselregion im Allgemeinen sehr reizvoll finde. Auch die Anfahrt von weniger als zwei Stunden zu meinem Startpunkt ist ideal. So konnte ich ich mich im Zug von Köln nach Koblenz entspannen und früh am Tag meine erste Wanderetappe starten. Obwohl ich nicht mal 100 km von zu Hause entfernt war, hatte ich einen perfekten Erholungsfaktor. 

Es bietet sich an, die Pilgerung in zwei Hälften einzuteilen, wenn dir nur ein paar Tage zur Verfügung stehen. So habe ich es beim Mosel Camino gemacht: Die ersten vier Etappen bin ich im April 2019 gewandert. Der zweiten Teil folgte im Jahr darauf. Ich bin genau dort eingestiegen, wo ich aufgehört hatte.

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. 

(Johann Wolfgang von Goethe)

2. Unterkünfte

Beim ersten Teil meiner Pilgerung habe ich nur das erste Hotel vorgebucht und die weiteren Unterkünfte jeweils einen Tag vorher reserviert. Damals wollte ich gerne flexibel bleiben und ggf. an den einzelnen Tagen etwas mehr oder weniger laufen. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass es am angenehmsten ist, genau nach den Muscheln zu pilgern. Bei meiner Pilgerung der zweiten Hälfte habe ich daher alle Unterkünfte bereits im Vorfeld vorgebucht. Das war deutlich entspannter, da ich mich abends nicht mehr um die Suche nach einer Unterkunft bemühen musste. Hotelvorschläge und Pilgerunterkünfte findest du ebenfalls bei Wanderkompass

Bei der Wahl meiner Unterkunft habe ich immer darauf geachtet, dass sie zentral und möglichst am Camino selber liegt. Gegessen habe ich während meiner viertägigen Pilgerung abends deftig und tagsüber nur Kleinigkeiten, die ich mir morgens schon eingepackt habe. Mal war ich in einer Gaststätte, mal im Hotel. Wenn du während deines Pilgerns gerne einkehrst, bietet es sich an, dass du dich vorher schon über Möglichkeiten informierst.

3. Ausstattung und Packen

Das A und O sind bequeme und bereits eingelaufene Wanderschuhe, in denen du den ganzen Tag  wandern kannst ohne Blasen zu bekommen. Ich komme mit diesem Modell gut zurecht: Brütting Trekking- und Wanderschuhe Für den Notfall habe ich Compeed Blasenpflaster dabei. 

Ein richtiger Wanderrucksack mit einer Größe und einem Gewicht, das du gut und problemlos tragen kannst, ist ebenfalls wichtig. Es sollte 10 % deines Körpergewichts möglichst nicht überschreiten. Von meinem Kumpel Tom habe ich mir letztes Jahr den Deuter Futura 30 geliehen und ihn mir dieses Jahr als Frauenmodell zugelegt. Seine Größe von 30 l finde ich für viertägige Touren ideal. 

Das Tragen ist sehr angenehm und die vielen verschiedenen Fächer erleichtern das Packen. Meine Kleidung sortiere ich gerollt mithilfe von Wäschenetzen, die ich nach Thema sortiere (Oberteile, Hosen, etc.). So kommt man nicht in die Bedrouille alles herausnehmen zu müssen, um eine Sache zu finden und es herrscht eine gewisse Ordnung. Du erleichterst dir das Tragen, wenn du Schweres unten und Leichtes oben verstaust.

Ein must have sind außerdem alle Kosmetika als Pröbchen, um Gewicht zu sparen. Hier rate ich dir nur das mitzunehmen, was du wirklich benötigst. Auf Schminke, Nagellack oder Haarspray verzichte ich in diesen Tagen. 

Auch lasse ich „normale“ Kleidung zu Hause und packe nur Sportkleidung ein. Hier ist es wichtig, Wechselkleidung und Kleidung für jedes Wetter mitzunehmen. Eine kleine Auswahl hiervon reicht. Wenn ich abends essen war, habe ich an der Rezeption meiner Unterkunft immer nach wanderfreundlichen Gaststätten gefragt. So habe ich in Wanderhose, Wanderschuhen und Sportshirt niemanden irritiert oder gestört. Eine genaue Packliste füge ich dir noch an. 

4. An- und Rückfahrt

Vor allem wenn du in kleineren Orten in deine Pilgerung einsteigst oder aussteigst, solltest du dir vorher das Verkehrsnetz ansehen: Gib es eine öffentliche Anbindung? Wie häufig fahren die Bahnen oder der Bus? Gibt es (kostenlose) Parkmöglichkeiten?

Bei meiner zweiten Pilgerung auf dem Mosel Camino steigen ich in dem kleinen Örtchen Traben- Trabach ein. Mit dem Zug müsste ich viermal umsteigen und doppelt solange fahren wie mit dem Auto. Auch preislich gesehen sind die Kosten viel höher als mit dem eigenen PKW. Obwohl ich gerne Zug fahre, gilt es hier abzuwägen, was mehr Sinn macht. 

Und dann darf es losgehen! Wandern kann so schön sein. Du wirst er sicherlich nicht bereuen! 

Buen Camino! Deine Lilly

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